Dachverband Friedrichshainer Initiativen gegründet

In Friedrichshain gibt es nicht erst seit den Hausbesetzerzeiten Anfang der Neunziger jede Menge Initiativen, Projekte, Vereine und Selbsthilfegruppen. Die meisten Projekte arbeiten seit vielen Jahren ehrenamtlich und können schon auf eine lange Tradition des "Nicht-zur-Kenntnis-Nehmens" durch die Verwaltung zurückblicken. Das soll sich jetzt ändern.

Eine ganze Reihe von Gruppen aus sozial-, bildungs-, umwelt- und kulturpolitischen Tätigkeitsfeldern hat den "Projekt Friedrichshain e.V." gegründet, einen Dachverband für Projekte, Initiativen und Vereine. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderem der Mieterladen, die Erwerbsloseninitiative "Hängematten", die Selbstverwaltete Ostberliner GenossInnenschaft (SOG) und das Infrastrukturprojekt FIPS. Für die laufende Arbeit und geplante Projekte will der Dachverband künftig öffentliche Fördergelder beantragen, um die Arbeit dauerhaft und qualitativ zu sichern. Riesige Summen fließen aus den verschiedensten Töpfen und Förderprogrammen nach Friedrichshain, ohne dass die basisnahen Gruppen davon etwas sehen.

Ein Arbeitschwerpunkt ist die "Bürgerbeteiligung in allen denkbaren Formen". Projekt Friedrichshain sucht die Auseinandersetzung mit bezirklichen und kommunalen Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung, um ein "Kiezentwicklung nach unseren Ansprüchen" durchzusetzen, heißt es, und: "Wir wollen ein Modellbezirk für bewohnerorientierte Stadtentwicklung werden, beispielgebend für die Stadt." js

Der Frage, wo die Millionen an EU-, Bundes- und Landesfördermitteln, die nach Friedrichshain fließen, eigentlich versickern, widmet sich auch die nächste Sendung von Steinschlag-TV am 26. April um 21 Uhr im OKB. Steinschlagkino zur gleichen Zeit im Shrine, Kreutzigerstraße 12. Die öffentliche Quasi-Live-Aufzeichnung findet am gleichen Tag ab 14 Uhr auf dem Boxhagener Platz statt.