Ausgabe 03 - 2000berliner stadtzeitung
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Doch ganz interessante Geschichten

Noch bis zum 26. März zeigt das Polnische Kulturinstitut einige Meisterwerke der polnischen Filmkunst . Der 1925 geborene Regisseur Wojiech Jerzy Has ist neben dem hierzulande bekannteren Andrzej Wajda eine Schlüsselfigur des polnischen Nachkriegskinos.

Wie Wajda adaptierte Has berühmte literarische Vorlagen. Dabei konzentriert er sich in stilistischer Perfektion auf eine visuelle Ergründung, auf die detaillierte Betrachtung des seelischen Innenlebens seiner Protagonisten. Er stellt sich und dem Zuschauer viele Fragen, präsentiert keine verlogenen Happy-Ends.

In "Abschied" von 1958 wird eine rebellische Liebesgeschichte erzählt, unterbrochen durch 2. Weltkrieg und Konzentrationslager. "Eine uninteressante Geschichte" beruht auf der gleichnamigen Tschechow-Erzählung über die innerliche Zerrissenheit eines berühmten Medizinprofessors "ein cineastisches Fest der Belanglosigkeiten". "Der Schreiberling" von 1984 gibt Beobachtungen eines jungen Journalisten in den Wirren des 1. Weltkriegs wieder. Und schließlich "Das Sanatorium zur Todesanzeige", nach Bruno Schulz, zeigt irreale Visionen und Todesreflexionen vor dem Hintergrund jüdischer Kultur unmittelbar vor der Shoa.

Großartige Schauspieler wie Gustaw Holoubek und Jan Nowicki, Musik des renommierten Komponisten Penderecki und Virtuosen hinter der Kamera machen jeden der Filme zu einem sinnlichen wie emotionalen Erlebnis.

Retrospektive Wojiech Jerzy Has
Polnisches Kulturinstitut, Karl-Liebknecht-Str. 7, 10178 Berlin, fon 2475810
bis zum 26. März

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