Ausgabe 09 - 1999berliner stadtzeitung
scheinschlag

Diese Ausgabe

Inhaltsverzeichnis


Zur Homepage

Kurznachrichten

haushalt 2000
Nachdem im Senat die Beratungen über den Landeshaushalt für das nächste Jahr gescheitert sind, verzichtet die Finanzsenatorin Fugmann-Heesing darauf, vor den Abgeordnetenhauswahlen einen Etatentwurf zu beschließen. Die PDS warf dem Senat vor, sich mit seiner Weigerung, den Wählern vor dem 10. Oktober reinen Wein einzuschenken, über den Wahltag hinwegzumogeln. Das Bezirksamt Mitte, das sich bisher geweigert hat, für 2000 einen Haushaltsplan aufzustellen, sieht sich bestätigt: Finanzstadtrat Heuer hofft, dass der Senat die Einnahmevorgaben für den Bezirk Mitte doch noch absenkt und dass die Mittelzuweisung des Senates für die Sozialhilfe-Ausgaben wie gefordert dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

ikeaschloss
Der schwedische Konzern Skanska soll am Bau des Stadtschlosses auf der Spreeinsel interessiert sein, wie aus dem Hause Diepgen verlautbart wird. Dass solch ein "starkes Unternehmen" ein Angebot abgibt, sei der Beweis, dass der Wiederaufbau "wirtschaftlich Sinn macht", meint der Regierende Bürgermeister. Am Interessenbekundungsverfahren hatte sich Skanska allerdings nicht beteiligt. Stadtentwicklungssenator Strieder bezeichnete die Skanska-Offerte daher als "Wahlkampfgag von Diepgen". Ob die Skandinavier auch planen, im Schloss ihre berühmten schwedischen Gardinen einzubauen, ist noch unklar.

milieuschutz
Das Bezirksamt Mitte hat die Aufstellung einer Milieuschutzverordnung für die Friedrich-Wilhelm-Stadt beschlossen. Die Sozialstudie hat ergeben, dass die Voraussetzungen dazu gegeben sind. Nun muss noch die Stadtentwicklungsverwaltung des Senats zustimmen.

mehr frauen
Um mehr Frauen in die öffentliche Verantwortung zu bringen, bietet der Berliner Frauenbund eine berufsbegleitende Fortbildung an. Frauen sollen im sozialen, kulturellen und politischen Bereich für Leitungsaufgaben qualifiziert werden. Die Fortbildung richtet sich an Frauen, die in Vereinen, Verbänden, Betriebsräten oder Parteien tätig sind und ihre Aufgaben und Interessen effektiver wahrnehmen wollen. Der einjährige Kurs wird vom Senat finanziert. Nähere Informationen beim Frauenbund, fon/fax 218 39 34

cuvry-center
Das geplante Einkaufszentrum an der Ecke Schlesische/Cuvrystraße ist tatsächlich von "außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung", wie das Oberverwaltungsgericht feststellte. Damit ist der Bezirk Kreuzberg gescheitert, der dagegen klagte, dass der Senat mit dieser Begründung dem Bezirk das Planungsverfahren entzog. Der Bezirk befürchtet, dass das 25 000-Quadratmeter-Projekt kleine Einzelhändler in ihrer Existenz bedroht. Der Prokurist des Investors Botag dazu: "Unsinn. Das Cuvry-Center wertet den Kiez auf."

montage
"Rollen, Riemen, Räder - RecyclingMaschine 2000" heißt die neue Ausstellung, die ab dem 23. September im Kinder- und Jugendmuseum Prenzlauer Berg, Schivelbeiner Straße 45, zu besichtigen ist. Dort liegen Abfallprodukte aus der Industrieproduktion, von Schrottplätzen und aus Handwerksbetrieben bereit, aus denen Kinder ab sechs Jahren Maschinen bauen oder Schmuck herstellen können. Daneben wird auch genauer über Recycling informiert.

sparen ist out
Mit einem populistischen Vorschlag wagten sich die CDU-Hinterbänkler Rzepka und Ixmeier hervor: Berlin solle die Wassersteuer abschaffen. Das Ziel, die Bürger zum Wassersparen anzuhalten sei mittlerweile "übererfüllt". Der Grundwasserspiegel sei durch das viele Sparen schon so weit gestiegen, dass in vielen Bezirken die Keller ständig unter Wasser stünden. Die Berliner Wasserbetriebe haben im Sommer versucht für einen höheren Wasserverbrauch zu werben, weil angeblich trockenfallende Abwasserkanäle Gestank verbreiten würden. Die Botschaft lautet: Lasst alle Ökoskrupel fahren und drückt kräftig auf die Klospülung!

gebunden
scheinschlag bietet neben seinen unbezahlbaren, aber kostenlosen Einzelausgaben auch das Jahrbuch für den gehobenen Geschmack. Wer den Jahrgang 1998 in gebundener Form erwerben will, kann diese in der Redaktion für 250 DM pro Band bestellen. Restexemplare der Jahrgänge 1995, 1996 und 1997 sind ebenfalls noch erhältlich.

stadt.plan.mitte
Endspurt: Die letzten 17 Exemplare (Stand 18.9., 20 Uhr) der gemeinsamen Beilage von taz und scheinschlag zum Planwerk Innenstadt können in der Redaktion abgeholt oder gegen 3 DM Rückporto bei uns bestellt werden.

offene redaktion
Wie immer laden wir zum offenen Redaktionstreffen in´s Café Village Voice, Ackerstraße 1a, Nähe U-Bahnhof Rosenthaler Platz. Über zukünftige Autoren, die zum Beispiel über Stadtpolitik in Kreuzberg oder Friedrichshain, Kultur oder Alltagsbeobachtungen schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Die nächsten Treffen sind an den Samstagen 25. September und 9. Oktober, jeweils um 14 Uhr.

© scheinschlag 2000
Inhalt dieser Ausgabe | Home | Aktuelle Ausgabe | Archiv | Sitemap | E-Mail

  Ausgabe 09 - 1999