Ausgabe 02 - 2006 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

 

Vergessene Biographien (47)

Lea Grundig, geb. Langer, Graphikerin, erste deutsche Professorin mit eigenem Lehrstuhl an einer Kunsthochschule, geb. am 23. März 1906 in Dresden, gest. am 10. Oktober 1977 auf einer Mittelmeerreise. Jüngste der drei Töchter von aus Polen zugezogenen Kaufleuten. Studium an Handelsschule, dann Kunstgewerbeschule und Akademie in Dresden. War in den 1920er Jahren Mitglied des zionistischen Jugendbundes „Blau-weiß", ab 1926 der KPD und 1930 Gründungsmitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler Deutschlands. Wegen politischer Verfolgung 1940-49 in der Emigration. 1949-67 erste Professorin für Graphik und Malerei mit eigenem Lehrstuhl an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1964-70 Präsidentin des „Verbandes Bildender Künstler Deutschlands" (der DDR). Einzelausstellungen ab 1930. Hinterließ über 10000 Kunstwerke, deren Universalerbin die Akademie der Künste ist. Leider nicht diese, sondern die „Ladengalerie" (inzwischen Drontheimer Str. 34) zeigt vom 23. März bis 31. Mai eine Sonderausstellung mit frühen Zeichnungen, bietet Publikationen.

Sabine Krusen

scheinschlag-Aufsteller

 
 
 
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