Ausgabe 3 - 2005 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

 

Vergessene Biographien (39)

Laura Marholm, Journalistin, Schriftstellerin, Pazifistin, geb. als Laura Mohr am 1. Mai 1854 in Riga, gest. am 6. Oktober 1928 in Majorendorf bei Riga. Erhielt als einziges Kind der Friederike Amalie Roeder und des dänischen Kapitäns Frederik Mohr umfassende Bildung, absolvierte ein Lehrerinnenseminar – als „deutschsprechende Dänisch-Russin aus Lettland". Publizierte nach einem ersten Theaterstück erfolgreich für die Presse. Lebte seit 1885 in Kopenhagen, heiratete dort 1889 den Schriftsteller Ola Hansson, bekam einen Sohn. Unter dem Pseudonym Laura Marholm führte sie 1891-93 zusammen mit ihrem Mann eine Art literarischen Salon. Sie waren damit die Aktivsten des Friedrichshagener Dichterkreises. Aus Marholms Feder stammen Arbeiten zur Frauenfrage und weiblichen Natur (Die Frau der sozialen Bewegung, Buch der Frauen, Zur Psychologie der Frau), Presseartikel, Kritiken, Theaterstücke, Novellen sowie Übersetzungen aus Literaturen der skandinavischen Länder, z.B. Strindbergs. Zwischenzeitlich lebte sie auch in Bayern, Österreich, Dänemark, Schweden, der Türkei und der Schweiz.

Sabine Krusen

Das Antiquariat Brandel, Scharnweberstr. 59 in Friedrichshagen, bietet bis Anfang Mai eine Ausstellung über Laura Marholm.

 
 
 
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