Ausgabe 04 - 2004 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

Vergessene Biographien (30)

Karin Michaëlis, geb. Katharina Marie Bech-Bröndum, verh. Stangeland, Schriftstellerin, Pazifistin, geb. am 30. März 1872 in Randers/ Dänemark, gest. am 11. Januar 1950 in Kopenhagen. Studium der Musik und Literaturwissenschaft. Ihre Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt, moderne Frauenromane wie 1910 Das gefährliche Alter (verfilmt mit Asta Nielsen) und (auto)biographische Arbeiten, deren erster Band 1927 im SPD-Organ Vorwärts abgedruckt wurde. Ab 1929 erschienen die emanzipatorischen Bibi-Jugendbücher, Weltbestseller bis zum Nazi-Verbot. 1932 war Karin Michaëlis an den Vorbereitungen zum „Antikriegskongreß" in Amsterdam beteiligt und in Berlin noch als Herausgeberin tätig. Dann bot ihr Heim in Dänemark Zuflucht für Verfolgte, darunter Helene Weigel und Waltraut Nicolas (1897-1962) mit ihren Männern und Maria Lazar (1895-1948) mit ihren Kindern. Im 2. Weltkrieg lebte Karin Michaëlis in den USA von Übersetzungen. Kurz vor ihrem Tod wurde sie mit der Christiansen-Friedensmedaille geehrt.

sk

 
 
 
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