Ausgabe 07 - 2003 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

Vergessene Biographien (23)

Ilse Schaeffer, geb. Liebig, Bildhauerin. Geb. am 23. Oktober 1899 in Fraustadt/ Schlesien, gest. am 30. Juni 1972 in Potsdam. Arbeitete als Kontoristin, besuchte in Berlin eine Handelsschule, studierte schließlich Bildhauerei in Charlottenburg. Seit 1928 in zweiter Ehe verheiratet mit dem Orientalisten Philipp Schaeffer, der wie sie Kommunist wurde. Wie ihr Mann leistete sie im Umfeld der Gruppe, die die Nazis „Rote Kapelle" tauften, Widerstandsarbeit und Hilfe für andere Verfolgte. Sie wurde nach 1933 mehrfach verhaftet, 1943 verurteilt zu drei Jahren Zuchthaus „wegen Beihilfe zur Vorbereitung des Hochverrats in zwei Fällen". An ihrem Mann wurde das Todesurteil in Plötzensee vollstreckt. Ilse Schaeffer wurde nach Kriegsende Bürgermeisterin in Zernsdorf. Später lebte sie als freischaffende Bildhauerin in Potsdam.

sk

 
 
 
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