Ausgabe 05 - 2003 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

Vergessene Biographien (21)

Bertha Falkenberg, jüdische Sozialpolitikerin, geb. am 8. April 1876 in Berlin, gest. am 20. Mai 1946 in Engelberg/Schweiz. Sie war Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in Berlin und die erste Frau in der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Sie half, auch noch nach dem Machtantritt der Nazis, beim Aufbau eines Netzes sozialer Einrichtungen, insbesondere solcher, die der Betreuung und Ausbildung junger Mädchen dienten. Am 26. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, gehörte sie zu den 200 Personen, die im Februar 1945 – aufgrund internationaler Bemühungen – von dort in die Schweiz gerettet wurden. Sie starb, ohne ihre nach England geflüchteten Kinder wiedergesehen zu haben.

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Seit Ende Mai 2003 gibt es ­ initiiert von der Fraueninitiative „Bet Debora" ­ in Prenzlauer Berg am ehemaligen Wohnhaus Lottumstraße 22, auch zeitweilige Büroadresse des Jüdischen Frauenbundes, eine Gedenktafel für das Ehepaar Bertha und Hermann Falkenberg (1869-1936 ­ Begründer der Liberalen Synagoge Norden in der Schönhauser Allee).

 
 
 
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