Ausgabe 02 - 2002 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurzkultur

kunst & passanten

In der Linienstraße 102 wird seit einiger Zeit eine neue Form der Kunstpräsentation erprobt: das Kunst-Schaufenster. Im Gegensatz zur herkömmlichen Galerie, ist Kunst hier nicht in einem abgeschlossenen räumlichem Rahmen gehalten, sondern öffnet sich dem Passanten direkt, sozusagen im Vorübergehen. Derzeit sind Bilder und Zeichnungen von F Klöweke, Ulrike Doßmann, Martin Wernert und Peter Möller zu sehen.

Beschaubar ist das „Kunst-Schaufenster" in der Linienstr. 102, Mitte, jederzeit, geöffnet außerdem immer samstags von 16 bis 19 Uhr

malen & sehen

In der Berliner Kunstszene ist in den neunziger Jahren alles mögliche entstanden, so auch vor nunmehr zehn Jahren die Gruppe „Bright Sight", ein offener, undogmatischer Bund von HdK-Absolventen. Darunter: Carola Göllner, Christian Grosskopf, Susanne Schmiechen und Laura Stoll. Sie zeigen noch bis Anfang März unter dem Titel Geblieben sind die Bilder ­ Bilder. Die Skepsis, die man heute gegenüber dem Medium der Malerei haben mag, zu zerstreuen, ist der von der Inselgalerie verbreitete Text nicht geeignet. „Malerei ist Zeitzeuge unverbrauchter Kreativität", heißt es dort. Ob die vier Maler intelligentere ästhetische Konzepte haben, kann man auf der Insel sehen ­ und bei einem „KünstlerInnen-Gespräch" in den Galerieräumen am 1. März herausfinden.

„Geblieben sind die Bilder", noch bis zum 2. März in der Inselgalerie, Inselstr. 13, Mitte, Di bis Fr 13.30 bis 18.30 Uhr und Sa 13 bis 17 Uhr

schreiben & filmen

Am 19. Februar wäre der Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur Thomas Brasch, einziger Berliner Autor von Claus Peymanns Gnaden, 57 Jahre alt geworden. An diesem Tag beginnt in Juliettes Literatursalon in der Gormannstraße eine Brasch-Filmreihe. Zu den Aufführungen erscheinen auch Darsteller, Kollegen und Produzenten.

Thomas-Brasch-Filmreihe in Juliettes Literatursalon, Gormannstr. 25, Mitte, jeweils um 19 Uhr: „Engel aus Eisen" (19.2.), „Domino" (2.3.), „Der Passagier – Welcome to Germany" (4.3.), „Die Achtziger Jahre" (11.3.)

gartenbau & anarchie

Die City Volkshochschule in Mitte, Linienstr. 162 bietet in der Reihe Jubiläen bedeutender Berlinerinnen im März – während des „Frauenfrühlings" folgende Veranstaltungen: Am 4. März über die vor 100 Jahren geborene Baila Gerson, eine Gartenbauarchitektin, die in Auschwitz ermordet wurde; am 13. März über Zensi Mühsam, langjährige Lebensgefährtin und später Nachlaßverwalterin des ebenfalls von den Nazis ermordeten Anarchisten Erich Mühsam.

Nähere Informationen und Anmeldung unter 28 52 89 14

krieg & frieden

In Kreuzberg wird gerne improvisiert: Ein „Konzert für den Frieden" führt nun das Erste Improvisierende Streichorchester in Kreuzberg auf. Das internationale Ensemble versucht sich seit fast 20 Jahren an neuen Formen orchestraler Streichmusik und arbeitet auch mit räumlichen Inszenierungen. Für seine Konzerte sucht sich das Orchester gerne aktuelle Themen ­ nach Fremdenfeindlichkeit und Tschernobyl nun der Afghanistan-Krieg. Es wird für afghanische Flüchtlinge gesammelt.

So, 3. März um 19.30 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche, Zossener Str., Kreuzberg, Eintritt 10, ermäßigt 6 Euro

dichten & filmen

Multimedial ist hip. Nun soll die filmische Visualisierung von Gedichten befördert werden. Zum „Berliner Sommerfest der Literaturen" Anfang Juli ein ­ darunter machen sie's nicht ­ „weltweiter Poetry Film Award" ausgelobt werden. Weil das alles so neu ist, spielt das Produktionsjahr der Beiträge keine Rolle. Allerdings dürfen sie nicht länger als zehn Minuten sein und sollen sich schon mit mindestens einem Poem auseinandersetzen.

Einsendungen bis zum 1. Juni 2002 an das ZEBRA-Team, das auch weitere Fragen beantwortet, Knaackstr. 97, 10435 Berlin, zebra-award@literaturwerkstatt.org

körper & zeit

Zeit kann schon mal als unerträglich gedehnt erscheinen – oder aber kreisförmig, etwa beim Schallplattenhören. Das Tanzstück Ablenkung der Zeit von Marjana Krajac schafft da vielleicht Abhilfe. Es geht in dem Stück um das körperliche Erleben von Zeit, aber auch um Synchronität und Tod. Freilich bleiben die Zuschauer nicht ungetröstet: Auch die „Schönheit des Nichtfühlens" soll thematisiert werden.

„Ablenkung der Zeit" von Marjana Krajac von 7. bis 10. und von 14. bis 17. März um 20 Uhr im Dock 11, Kastanienallee 79, Prenzlauer Berg

obertöne & lichtbilder

Nach der Schlüsselübergabe an die Genossenschaft Stadtbad Oderberger Straße findet am 8. März erstmals wieder eine Veranstaltung im alten Gemäuer statt. Das 100-jährige Ambiente bietet den überaus stil- und klangvollen Rahmen für ein Obertonkonzert mit Wolfgang Saus (Aachen) und der Lichtmalerei von Peter Blau (Potsdam). Begleitet wird die Darbietung von chinesischen Gongs, Tanpura und Shruti (Harmonium). Anschließend folgen 30 min. open stage für hörbare und sichtbare Kostproben in Form von Gedichtvorträgen, Feuershow und akustischen Selbstversuchen. Sitzkissen, Decken und Getränke mitbringen ­ Tchaibar vorhanden.

Obertonkonzert und Lichtmalerei im Stadtbad Oderberger Straße,
Prenzlauer Berg, am 8. März ab 20 Uhr, Eintritt: 5 Euro

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