Ausgabe 02 - 2002 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurznachrichten

saubermachen

Unsere Stadt soll schöner werden, aber vor allem und zuerst: sauberer! Herr Mehdorn von der Deutschen Bahn betreibt die Sterilisierung seiner Bahnhöfe durch Auslagerung der Bahnhofsmissionen; in Pankow werden Umweltstreifen auf die Bevölkerung angesetzt, auf daß diese sich nicht vergehe und etwa Zweige vom Stadtgesträuch reiße. In Friedrichshain ist man nicht gar so rabiat: Die dortigen Sanierungsgebiete erhalten nurmehr 76 neue Papierkörbe, und zwar, laut Bezirksamt, „prinzipiell an jeder Straßenecke". So sich die Anwohner aber nicht einsichtig zeigen und ihren Müll einfach weiter auf die Straße werfen, droht man, die Papierkörbe dann auch wieder zu entfernen.

bekanntmachen

Selbst professionell sich gebärdende Journalisten verwechseln in trauriger Regelmäßigkeit die Wörter „Islam" und „Islamismus". Um derlei Dummerhaftigkeiten vermeiden zu lernen, genügt der Blick in die eigene Stadt. Das Kreuzberg Museum bietet nun einen „interkulturellen Arbeitskreis" an, der sich mit der Geschichte und Gegenwart des Islam in Berlin beschäftigen soll. Auf dem Programm stehen unter anderem Besuche in Moscheen, Museen, einer Korandruckerei und Reisebüros, die Wallfahrten nach Mekka anbieten. Bis zum 23. April im Kreuzberg Museum, Adalbertstr. 95a. Anmeldung beim Museumspädagogischen Dienst der Berliner Museen, fon 28397444.

friedenmachen

Katja Riemann ist für den Frieden, weil sie auf diesem Weg mal wieder dazu kommt, ihr Abendkleid auszuführen (zur Benefiz-Gala Cinema for Peace). Den „Friedensmachern" geht es um viel mehr. Nicht saufen und protzen für den Frieden lautet hier die Devise, sondern reden für den Frieden. Und schließlich, ja: Frieden machen. Dazu lädt die Nachbarschaftsinitiative aus Prenzlauer Berg jeden Sonnabend um 13 Uhr auf den Alexanderplatz ein. Hier gibt es ein ständiges Podium für Redner, die keine Berufspolitiker sind und für Musiker und Artisten, die das Ihre zum Frieden beitragen wollen: Gegen den „Antiterrorkrieg" und seine Unterstützung durch unsere Regierung. Infos unter berlin@friedensmacher.de oder www.friedensmacher.de.

aufmachen

Die Stadtbad-Genossenschaft hat's geschafft. Am 1. Februar übergab ihr der städtische Liegenschaftsfonds den Schlüssel des hübschen Gemäuers in der Oderberger Straße. Das Sanierungs- und Betriebskonzept aber ist eng an das Tempo gekoppelt, mit dem im Kiez der Einkommensdurchschnitt steigt: Mit Eröffnung 2005 soll die Benutzung des Bades 10 Euro kosten, die Genossenschaftsanteile schon jetzt 50 Euro oder ein Vielfaches davon. Zu entrichten bei: Genossenschaft StadtBad Oderberger Strasse e.G., Konto 3252002, BLZ 10020500.

pläne machen

Wer sich dafür interessiert, bei der Entwicklung des RAW-Geländes eigene Ideen einfließen zu lassen, kann zum wöchentlichen jour fixe von raw-tempel kommen. Seit 1998 organisiert der Verein eine vorwiegend kulturelle Zwischennutzung des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes in Friedrichshain. Mittlerweile haben Eigentümer und Bezirk ein Gutachterverfahren zur Zukunft des Geländes veranlaßt. Dem Verein wurde bereits gekündigt. Thema des nächsten Treffens werden erste Überlegungen sein, eine eigene Stadtenwicklungsgesellschaft zu gründen. Ansprechpartner ist Frauke Hehl von der Initiative „workstation", fon 29365828. Jour fixe, jeden Dienstag, 19.30 Uhr, Revaler Str. 99, Tor 1.

tun

Das Projekt „www.buergerturm.de", das die Diskussion um den Schloßplatz völlig neu aufrollen (!) möchte, lädt zu einem öffentlichen Koordinierungstreffen ein. Ihre Zielvorstellung beschreibt die Initiative außer mit ihrem vielsagenden Namen mit adretten Werbeslogans: Ein „Tu-Mal" soll es werden (im Foyer dann vielleicht eine „Mach-Bar"?). Auch Begriffe wie Nachhaltigkeit, Innovation und Service geistern durch die Pressemitteilungen. Zunächst aber, und das ist sympathisch, fordert man eine öffentliche und offene Diskussion, die statt bei Fassaden und Stadtplänen bei progressiven Nutzungsideen ansetzt. Als eine erste konkrete Maßnahme wurde die Initiierung eines Volksbegehrens in Angriff genommen. Das Treffen findet am Sonntag, dem 10. März, um 17 Uhr im Haus der Demokratie statt.

scheinschlag sucht

nach wie vor Leute, die über Stadtentwicklung und Stadtpolitik schreiben können und wollen: Bezirkspolitik, umstrittene Architekturprojekte, Stadtentwicklungstendenzen und den gesellschaftlichen Wandel in Berlin. Außerdem suchen wir Mitarbeiter für die Stadtpolitik-Redaktion. Journalistische Erfahrung sollte vorhanden sein. Wer Interesse hat, meldet sich bitte beim scheinschlag, fon 28599063, e-post scheinschlag@snafu.de.

scheinschlag lädt ein

zum offenen Redaktionstreffen ins Café Village Voice, Ackerstraße 1a. Über künftige Autoren freuen wir uns. Auch Fotografen, die jenseits von Kunstkitschbildern ambitioniert sind und journalistisch arbeiten können, laden wir herzlich ein. Einfach nur Neugierige sind ebenfalls willkommen. Das nächste Treffen findet am Sonnabend, dem 2. März 2002, um 14 Uhr statt.

© scheinschlag 2002
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  Ausgabe 02 - 2002