Ausgabe 11 - 2001 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Vergessene Biographien (4)

Ella Trebe, Geb. am 6.9.1902 in Berlin, am 11.8. 1943 in Sachsenhausen ermordet.

Als Tocher einer Waschfrau im „roten Wedding" aufgewachsen, wurde sie Metallarbeiterin, aktive Gewerkschafterin, 1926 Mitglied der KPD sowie Weddinger Bezirksverordnete. Tätig in der Firma Lewin und als Wicklerin in der AEG Brunnenstraße.

Unter den Nazis Widerstand im „Sicherheitsapparat Norden", der illegalen KPD-Bezirksleitung, Kurierin, Kontakte zu „Illegalen" in Berlin und im Ausland, u.a. zur Roten Kapelle ­ gemeinsam mit Ehemann Paul Trebe (1902-1956) vom Rotfrontkämpferbund. Durch Unvorsichtigkeit eines von ihr versteckten Fallschirmspringers und früheren Spanienkämpfers wurden Ella Trebe, ihre Familie und andere Helfer wegen „Feindspionage" verhaftet und ohne Prozeß und Urteil in Sachsenhausen erschossen.

Eine nach 1945 geplante Umbenennung der Togostraße (wo Ella Trebe gewohnt hatte) in Ella-Trebe-Straße scheiterte an politischen Widerständen. Ein Gedenkstein auf dem Nettelbeckplatz, der auch ihren Namen trug, wurde in den fünfziger Jahren wieder entfernt.

Sabine Krusen

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