Ausgabe 10 - 2001 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (3)

Anna-Louisa Karsch, genannt die K a r s c h i n

Geb. am 1.12.1722 in Schwiebus/ Oder (heute:Krosno Odrzañskie/ Polen), gest. am 12.10.1791 in Berlin. Geb. Dürbach, verheiratete Hirsekorn. Gilt als erste Dichterin deutscher Sprache, die mit dem Schreiben ihre eigene Existenz sichern konnte. Ihre Tochter, Helmina von Chézy wurde ebenfalls eine bekannte Schriftstellerin.

Aus kleinbäuerlichen Verhältnissen stammend, lernte sie erst bei ihrem Onkel, einem Pfarrer, Schreiben und Lesen. 16jährig Ehe mit einem Weber, drei Kinder, Scheidung wegen dessen Trunksucht nach 11 Jahren. Ehe mit dem Schneider Karsch, vier Kinder, Trennung. Mit Auftragsgedichten begann sie, sich und vier ihrer Kinder notdürftig zu ernähren, wurde bald bekannt als „Naturtalent", denn Frauen ihres Standes waren meist Analphabetinnen. Ab 1761 in Berlin von Wieland, Herder u.a. als „deutsche Sappho" gefeiert, vom König mit einem Häuschen am Hackeschen Markt beschenkt. Hinterließ neben Gedichten auch Flugblatt-, Zeitschriften- und Buchveröffentlichungen, Texte für eine Bach-Kantate. Grab und Gedenktafel auf dem Sophienkirchhof.

Sabine Krusen

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