Ausgabe 08 - 2001 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Vergessene Biographien (1)

Julie Wolfthorn, Malerin

Geb. am 8. Januar 1864 als Julie Wolff in Thorn (heute Toru´n/Polen),

gest. am 29.12.1944 im Ghetto Theresienstadt. Namhafte deutsche Malerin, nach Berufsverbot und Ermordung durch die Nazis in Vergessenheit geraten. Portraitistin berühmter Zeitgenossen wie Hedwig Lachmann, Gustav Landauer, Ida Auerbach-Dehmel, Richard Dehmel, Tilla Durieux. Daneben Landschaftsmalerei, Plakate (darunter für den sozialdemokratischen Vorwärts), Titelbilder und Graphiken, z.B. für die Münchner Kunstzeitschrift Jugend.

Eine der insgesamt nur vier Frauen in der 1898 gegründeten Berliner Secession. Engagiert für gesellschaftliche Reformen und Verbesserung der Berufschancen von Frauen; bis 1933 aktiv im Verein der Berliner Künstlerinnen (1931-33 Vorstand), Mitglied im Frauenkunstverband und im Deutschen Lyceum Club (Vorstand). Ab 1933 nur mehr Arbeitsmöglichkeiten im Jüdischen Kulturbund. Im Oktober 1942 Deportation nach Theresienstadt, im Mai 1943 Beschlagnahme der Wohnung durch die Vermögensverwertungsstelle. Der Großteil der Werke ist heute verschollen, auch jene, die noch in Theresienstadt entstanden.

Sabine Krusen

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