Ausgabe 05 - 2001 berliner stadtzeitung
scheinschlag

Diese Ausgabe

Inhaltsverzeichnis


Zur Homepage

Kurzkultur

Hörbar

Nach fast siebenjähriger Schließung wurde am 4. Mai der Spielbetrieb im großen Saal des Babylon-Kinos inMitte wieder aufgenommen. Denkmalschutzgerecht renoviert wurde das Foyer entsprechend der Zeit des Eröffnungsjahres 1929 und der Kinosaal der späten vierziger Jahre. Als Stummfilmkino für Vorführungen mit musikalischer Begleitung verfügt das Babylon über einen Orchestergraben, einen Original-Bechsteinflügel aus dem Jahre 1909 und eine Philips-Kinoorgel. Diese ist heute in Deutschland das einzige Modell, welches noch an seinem Originalstandort betrieben wird. So werden im Wiedereröffnungsmonat auch einige Leckerbissen für Cineasten präsentiert, z.B. bisher unbekannte und neuentdeckte Orson Welles-Projekte oder Andrej Tarkowskis Andrej Rubljow-Film aus den 60ern. In Anwesenheit des Regisseurs Béla Tarr wird am 17.Mai, 20.30 Uhr sein neuester Film Die Werckmeisterschen Harmonien als OmU aufgeführt werden.

Filmkunsthaus BABYLON e.V., Rosa-Luxemburg-Str. 30, Berlin-Mitte, Tel.: 2425974

Erlebbar

Unter dem Titel Ein kleines bißchen Untergang wird es im theaterhaus mitte am 18. Mai eine Premiere mit anschließendem Zuschauergespräch geben. Ausgehend von einer existentiellen Grundsituation werden Fragen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens, des Umgangs miteinander und das Thema des Stückes sein. Die Gruppe UnterDruck-Wohnungslosentheater hat diese Inszenierung durch die Form der Improvisation entwickelt, wobei für die Truppe trotz Thema der Spaß und das Lachen für Spiele wie Zuschauer im Vordergrund steht. Bei freiem Eintritt zu erleben.

18.Mai, 20.00Uhr Premiere, weitere Vorstellung 19.Mai, 20.00 Uhr theaterhaus mitte (aula), Koppenplatz 12, Tel.: 28 04 19

Undenkbar

wäre das Berliner Kulturleben der Zwischenkriegszeit ohne Importe aus Wien gewesen. Man denke nur an Arnold Schönberg, Billy Wilder oder den Publizisten und Dramatiker Stefan Großmann ­ er wird im Band 7 der„Profile", des Magazins des österreichischen Literaturarchivs, zum Thema Wien ­ Berlin besonders ausführlich gewürdigt. Bei der Präsentation des Buches, am 22. Mai im Literaturhaus, wird auch die Gegenwart der literarischen Beziehungen zwischen den Hauptstädten beleuchtet, verkörpert durch die in Berlin lebenden Österreicherinnen Elfriede Czurda und Kathrin Röggla.

Literaturhaus, Fasanenstr. 23, Charlottemburg, 22.Mai, 20 Uhr

Lesbar

Die Karl-Marx-Allee, das Gesundbrunnen-Center in Wedding oder ein aufstrebendes Start-up-Unternehmen in Friedrichshain sind Helden einer umfangreichen Comicsammlung, in der sechs Berliner Zeichner auf jeweils ganz unterschiedliche Weise die journalistischen Möglichkeiten des Mediums Comics nutzen. Die spezifische Stärke der Comicreportage liegt dabei weniger in der Übermittlung nüchterner Informationen und Nachrichten, als vielmehr im Bereich des Magazins oder Feuilletons.

„Alltagsspionage, Comicreportagen aus Berlin", monogatari 2001, erhältlich in diversen Berliner Comicläden oder unter www.monogatari.de

Unkaputtbar

Der Potsdamer Göran Gnaudschun hat über den Zeitraum von drei Jahren photographisch besetzte Häuser in Potsdam dokumentiert und nun zu einer Ausstellung zusammengestellt. Entstanden ist eine Dokummentation eines Stücks Biographie eines Teils einer Generation, eines Lebensgefühls, das den Protest gegen bestehende Herrschafts-und Besitzverhältnisse in eigene Lebens-und Verhaltensvorstellungen umwandelt. Es ist die Ge-wissheit des Scheiterns, verbunden mit dem Gefühl, es trotzdem tun zu müssen.

Göran Gnaudschun studierte an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig Photographie und erhielt den 1. Kunstpreis für Bildende Kunst von pro Brandenburg e.V.

Photogalerie am Helsingforser Platz 1, Friedrichshain, bis 31. Mai Di-Sa, 13-18 Uhr

Tauschbar

Die Möglichkeit zu Kauf, Verkauf und Tausch aller Stilrichtungen und Musikformate wird auf einer regelmäßig in X-berg stattfindenden Börse angeboten. Präsent sind nach Auskunft des Veranstalters jeweils ca. 100.000 Tonträger, wobei die Vinylscheibe eine unbestreitbare Renaissance erlebt. Sammler tauschen bereits wieder ihre CDs gegen die schwarze Scheibe zurück und geben dabei die bessere Klangqualität und -farbe als Grund an.

Wer sich näher informieren oder/und beteiligen möchte, kann dies unter www.Schallplatten-und-cd-boerse.de tun oder an einem der nächsten Termine für DM 3 dabeisein.

Statthaus Böcklerpark, Prinzenstr.1, Kreuzberg, jeweils jeden letzten Donnerstag im Monat ab 15.30 - ca. 20.30 Uhr, die nächsten Termine: 31.Mai, 28. Juni, 26. Juli

Sichtbar

Unter dem Titel Strukturwandel-Oberflächen und Räume gibt es noch bis zum 27.Mai eine Ausstellung von Ingo Pehla zu sehen. Durch die Verbindung von Farbe, Fläche und Struktur entstehen in seinen Werken Raum und Tiefe, wodurch die Frage nach dem Dahinter aufgeworfen wird. Zu sehen im:

acud kunstverein, Galerie, Veteranenstr. 21, Tel.: 44 35 94 99, Mi-So, 17-20.30 Uhr

© scheinschlag 2001
Inhalt dieser Ausgabe | Home | Aktuelle Ausgabe | Archiv | Sitemap | E-Mail

  Ausgabe 05 - 2001