Ausgabe 02 - 2001berliner stadtzeitung
scheinschlag

Diese Ausgabe

Inhaltsverzeichnis


Zur Homepage

Kurznachrichten

erhöhung
Wenig Fantasie hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) bei der Fahrpreisgestaltung: Es wird teurer - wie üblich. Ab 1. August soll beispielsweise der Einzelfahrschein im Tarifgebiet AB (Berlin) 4,20 Mark kosten, die Tageskarte sogar 12 Mark. Der Preis der Umweltkarte steigt im Bereich AB auf 110 Mark im Monat. Neu im Angebot sind die Freizeitkarte und die Berlin-Card. Wie die Verkehrsbetriebe mit immer höheren Preisen und immer komplizierteren Tarifen neue Kunden gewinnen wollen, bleibt das Geheimnis des VBB.
Immerhin: die völlig überteuerte Schülermonatskarte wird von 60 auf 45 Mark gesenkt.

wasserturm
Rund um den Wasserturm in Prenzlauer Berg wird derzeit die Erde umgewühlt. Die Betroffenenvertretung Kollwitzplatz und der Sanierungsträger S.T.E.R.N. laden alle Anwohner und Interessierten zu einer "Infowerkstatt Wasserturmplatz" am 3. März um 14 Uhr im Spielhaus Kollwitzstraße 35 ein. Zugesagt haben bereits Vertreter der Ämter für Umwelt und Natur sowie für Denkmalpflege. Ziel der Veranstaltung ist der Ausgleich zwischen den Nutzungsvorstellungen der Planungsbehörden und denen der Anwohner.

kummerkasten
Wer Kritik an der Verwaltung des Bezirks Mitte hat, kann diese bald an einer eigens dafür eingerichteten Stelle loswerden: Die Bezirksverordnetenversammlung hat ein "zentrales Beschwerdemanagement" beschlossen. Verärgerte Bürger können sich demnächst bei einer zentralen Telefonnummer und Mailadresse beschweren. Speziell geschultes Personal soll die Beschwerden entgegennehmen und schnell bearbeiten. Das Bezirksamt prüft im Moment, ob für Anregungen aus der Bevölkerung, die die Effektivität und Effizienz des Verwaltungshandelns erhöhen, Prämien ausgesetzt werden können.

kummerkarte
In allen Stadtteilläden, Fahrrad- und Naturkostläden im alten Bezirk Tiergarten liegen noch bis Ende Februar "Kummerkarten" aus. Das Verkehrsforum, der ADFC, der Fuss e.V. und der Moabiter Ratschlag rufen alle Bewohner auf, den alltäglichen Ärger der Fußgänger, Radfahrer, Bus- und Bahnnutzer in diese Karten einzutragen. Voraussichtlich am 8. März werden die gesammelten Vorschläge zur Diskussion gestellt. Am Ende wollen die Initiatoren ein Maßnahmenpapier zur Stärkung der alternativen Verkehrsarten erarbeiten.

meldestellen
Durch die segensreiche Bezirksreform sind die Meldestellen in die Hoheit der Bezirke gefallen, und zwar ab dem 1. Februar. Stellvertretend für die 48 Berliner Meldestellen übergab Innensenator Werthebach symbolisch den Schlüssel für die Meldestelle 31 in der Brunnenstraße 175 an den Bezirksbürgermeister von Mitte, Joachim Zeller. Ändern tut sich dadurch erstmal nichts, doch wer in Melde-, Pass- und Ausweisangelegenheiten Ärger mit den Damen und Herren vom Amt hat, kann sich - zumindest in Mitte - künftig an das zentrale Beschwerdemanagement (s.o.) wenden.

tiergarten(-süd?)
Durch die segensreiche Bezirksreform ist ein ganz neues Konfliktfeld entstanden: Namen. Nicht nur die Benennung der Großbezirke sorgt - zumindest in "Pankow" - für nachhaltigen Ärger, sondern auch um die Namen der in den Innenstadtbezirken neugebildeten (und offiziell bedeutungslosen) Ortsteile wird heftig gestritten. Entgegen dem Beschluss des alten Bezirksamts Tiergarten, seinen südlichen Ortsteil "Tiergarten-Süd" zu nennen, beschloss das neue Bezirksamt Mitte nun, diesen Ortsteil nur "Tiergarten" zu nennen - schließlich gebe es ja auch kein "Tiergarten-Nord". Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung läuft dagegen Sturm. "Tiergarten-Süd" sei fest im Volksmund verankert. Ein Fall für das Beschwerdemanagement (s.o.)?

hundefang
Durch die segensreiche Bezirksreform ist der Amtliche Tierfang in die Hoheit der Bezirke gefallen. Friedrichshain-Kreuzberg kann erste Erfolge vorweisen: In den Morgenstunden des 15. Februars wurde die Wohnung von Frank B. in der Wassertorstraße durchsucht. Herr B. hielt in seiner verdreckten Wohnung neun Hunde nicht artgerecht, wie das Bezirks-amt mitteilt. Der Balkon war durch Kot und Urin der Hunde verunreinigt. Die Tiere wurden eingezogen und der Tiersammelstelle übergeben.

sozialbeirat
Durch die segensreiche Bezirksreform werden viele ehrenamtliche Gremien neu gewählt. In Friedrichshain-Kreuzberg wählte die Bezirksverordnetenversammlung neben der Arbeiterwohlfahrt und der Diakonie auch die Erwerbsloseninitiative "Hängematten e.V." in den Sozialbeirat/Widerspruchsbeirat. Damit ist erstmals in Berlin eine Betroffenenorganisation in eine solche Funktion berufen worden. Für die Hängematten wird Dieter Hoch im Beirat Platz nehmen.

offene redaktion
Zum offenen Redaktionstreffen laden wir monatlich ins Cafˇ Village Voice, Ackerstraße 1a. Über zukünftige Autoren, die z.B. über Stadtpolitik oder Kultur schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Das nächste Treffen findet am Sonnabend, den 3. März um 14 Uhr statt.

© scheinschlag 2001
Inhalt dieser Ausgabe | Home | Aktuelle Ausgabe | Archiv | Sitemap | E-Mail

  Ausgabe 02 - 2001