Ausgabe 06 - 2000berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurznachrichten

senefelderplatzkante
Der Senefelderplatz soll seine alte Form zurückbekommen. Die Ecke Schönhauser Allee/Metzer/Kollwitzstraße wird mit Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. Das "Tor zum Prenzlauer Berg", wie Baustadträtin Dorothee Dubrau die markante Fläche nennt, ist heute, nachdem ein Bom-berabsturz 1943 den Senefelderplatz nach Norden deutlich "aufweitete", eine bescheiden gestaltete Grünfläche und rege genutzte Abkürzung vom U-Bahnhof zur Kollwitzstraße. Nun ist ein Architektenwettbewerb entschieden: Im Siegerentwurf wird die frühere Blockkante wiederhergestellt, die Wegführung des alten "Judenganges" zum jüdischen Friedhof wird jedoch freigehalten. Das vom Investor "Kollwitzspitze" genannte Projekt wird bis zum 21. Juni bei S.T.E.R.N., Schwedter Straße 263 ausgestellt.

ozonalarm
Wenn es an heißen Tagen wieder Ozonwarnungen gibt, kann man nicht auf Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Fahrverbote hoffen. Das ohnehin zu lasche Ozongesetz der alten Bundesregierung ist ausgelaufen, und die rot-grüne Nachfolgeregierung hat es nicht geschafft, eine Neuregelung zu erarbeiten. So kann bei hohen Ozonwerten Kindern, Alten und empfindlichen Personen weiterhin nur empfohlen werden, zu Hause zu bleiben und Anstrengungen zu vermeiden, sprich: Kinder in die Garage, damit die Autos draußen spielen können.

kontrollschikane
Die Radfahrervereinigung ADFC kritisiert die andauernden Fahrradkontrollen der Polizei. Statt Aufklärung und Unfallverhütung entstehe "der Eindruck von Schikane", so ADFC-Pressesprecher Benno Koch. Schwerpunkte der polizeilichen Kontrollen sind fehlende Beleuchtung und technische Mängel, obwohl diese nur bei 1,5 Prozent aller Unfälle mit Radfahrern die Ursache sind. Mehr als die Hälfte aller Radfahrerunfälle sind einer Polizeistudie zufolge auf Fehler von Autofahrern zurückzuführen. Der ADFC fordert Innensenator Werthebach auf, die "unmotivierten" Kontrollen zu stoppen und stattdessen darauf hinzuwirken, dass nur noch Fahrräder mit brauchbarer Beleuchtung und fuktionierenden Bremsen verkauft werden dürfen.

lastenverteilung
Mit scharfen Worten hat Mittes Baustadtrat Thomas Flierl die Kirche kritisiert, weil sie das Baugerüst an der Marienkirche als große Werbefläche vermietet hat, um die Turmsanierung zu bezahlen. Die Werbung sei nicht genehmigt und müsse entfernt werden. Die Kirche gehe "anschaffen", so Flierl. Mittlerweile entschuldigte sich der Baustadtrat. Er konnte die WBM dazu bewegen, das Transparent zunächst an ein benachbartes Wohnhaus zu hängen und forderte Senat und Bundesregierung auf, die Werbung für die Kirche an den Palast der Republik zu hängen. "Einer trage des anderen Last", lautet Flierls Pfingstbotschaft.

berlin-vertretung
Im ehemaligen Direktorenhaus der Charité an der Ecke Wilhelm-/Dorotheenstraße hat das Land Berlin seine Vertretung beim Bund eröffnet. Rund fünf Millionen Mark hat der Senat in den Umbau investiert. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Berlin in Berlin eine Landesvertretung braucht, gäbe es preisgünstigere Alternativen, etwa Räume im Roten Rathaus oder im Abgeordnetenhaus. "Sparen könnte so einfach sein", kommentiert der Grünen-Finanzpolitiker Burkhard Müller-Schoenau.

lychener park
Auf den vorderen Bereichen der Grundstücke Lychener Straße 58-62 (dort, wo die Vorderhäuser fehlen) will das Bezirksamt Prenzlauer Berg noch in diesem Jahr eine öffentliche Grünfläche anlegen. Wie das aussehen kann, soll bei einem offenen Work-shop am 17. Juni von 11 bis 16 Uhr in der Nr. 60 erarbeitet werden. Alle Anwohner sind eingeladen, ihre Ideen in die Planung einzubringen. Die Fläche wurde durch spektakuläre Aktionen wie das letztjährige Sommerbad bekannt und soll auch in Zukunft ein Experimentierfeld sein. Die Ergebnisse des Workshops werden am 28. Juni um 20 Uhr präsentiert.

steinschlag-tv
Steinschlag-TV berichtet am 28. Juni über Obdachlosigkeit. Die Quasi-Liveaufzeichnung findet am gleichen Tag ab 15 Uhr im Platzhaus auf dem Helmholtzplatz statt. Die Sendung wird um 21 Uhr im Offenen Kanal ausgestrahlt.

sozialhilfebroschüre
Nach der Broschüre der Treberhilfe "Infos rund um die Sozialhilfe von A-Z", ist jetzt ein weiterer Ratgeber für Sozialhilfeempfänger erschienen: die 9. Auflage der Broschüre "Sozialhilfeempfänger werden behandelt wie der letzte Dreck". "Obwohl sich seit der ersten Auflage innerhalb der Sozialhilfe-Gesetzgebung vieles verändert hat, ist es immer noch sehr schwierig, umfassende Informationen zu erhalten", schreiben die Verfasserinnen. Die Sozialhilfebroschüre enthält Informationen über Hilfe zum Lebensunterhalt, Rechenbeispiele und Musteranträge.

offene redaktion
Wie immer laden wir zum offenen Redaktionstreffen in´s Café Village Voice, Ackerstraße 1a. Über zukünftige Autoren, die z. B. über Stadtpolitik oder Kultur schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Die nächsten Treffen finden an den Samstagen 17. Juni und 1. Juli, jeweils um 14 Uhr statt.

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  Ausgabe 06 - 2000