Ausgabe 01 - 2000 | berliner stadtzeitung scheinschlag |
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Gelb bleibt gefährlichBUNDjugend: Yello Strom betreibt "Stromwäsche" über Norwegen"Stromwäsche" nennt die BUNDjugend Berlin (Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) die Ankündigung von Yello Strom, ab 1. Januar überwiegend Elektrizität aus Wasserkraft zu vertreiben. Der Energieversorger hatte gestern mitgeteilt, entsprechende Zukäufe in Norwegen tätigen zu wollen. "Es ist skandalös, wie hier vertuscht wird", beschwert sich Landesjugendsprecher Matthias Spittmann. "Yello rühmt sich einer Veränderung zugunsten regenerativer Energien, verschweigt aber, dass es sich großenteils doch wieder um umgelabelten Atomstrom handelt." Norwegen exportiere zwar billigen Wasserkraftstrom, importiere aber dafür Atomstrom. "Wenn jemand Vergleichbares etwa mit geraubtem Geld tut, ist das Geldwäsche. Man muss also sagen: Yello betreibt Stromwäsche", so Spittmann weiter. Der gelbe Strom bleibe ebenso wie der Strom der anderen Billig-Anbieter eine Katastrophe für Umwelt und kommende Generationen. "Atom- und Kohlestrom sind nur deshalb so billig, weil sie von der Allgemeinheit in großem Umfang subventioniert werden und weil die Energiekonzerne für Naturzerstörung nichts bezahlen müssen." Von der Bundesregierung fordert Spittmann, dies umgehend zu ändern: "Wenn Atomkraftwerke zum Beispiel endlich realistisch versichert würden, wäre Atomstrom auch betriebswirtschaftlich endlich das, was er aus ökologischer und aus volkswirtschaftlicher Sicht schon lange ist - zu teuer!" Wegen der extrem großen Überkapazitäten bei der Stromproduktion in Deutschland und weltweit sei ein sofortiger Atomausstieg ohne weiteres möglich. Auch fordert die BUNDjugend ein Ende der Steuervorteile und der direkten Subventionierung der umweltschädlichen Kohle. "Die Alternativen stehen bereit. Wir müssen sie nur nutzen!"
Verbraucher finden Informationen zum liberalisierten Strommarkt im Internet unter http://strom.juckreiz-berlin.de und unter Faxabruf 030/44 65 21 37.
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