Ausgabe 12 - 1999berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurzkultur

Was machen
bisher unentdeckte, aber vielleicht extrem begabte Jungdramatiker, die in Berlin en masse herumlaufen, um endlich auch einmal einen Fuß in die Tür des Erfolgs zu bekommen? Ganz einfach: Sie lassen sich vom ACUDtheater, eines der letzten "underground-Refugien", unter die Fittiche nehmen und setzen sich todesmutig dem Urteil eines öffentlichen Publikums aus. Natürlich muß das "mit praxisgeschulten Regisseuren und sprachbegabten Schauspielern" professionell umgesetzte Stück auch in einer unausweichlichen Podiumsdiskussion verteidigt werden. Alte Theaterhasen nennen das den "Nahkampf mit dem Adressaten". Na dann viel Glück! Denn das meistumjubelte Werk wird alsbald im ACUDtheater zur Welturaufführung gebracht!
15. bis 19.Dezember«99 im ACUD-Theater,Veteranenstr.21, Berlin-Mitte.

Zugriffe
heißt die neue Ausstellung der Galerie Weisser Elefant, die am 08.01.2000 eröffnet wird. Eine Woche lang kann man sich davon überzeugen, daß es durchaus vielfältige Arten gibt, sich mit "Zugriffen auf den Raum, auf Objekte, Dimensionen und uns selbst als Betroffene" auseinanderzusetzen. So werden die 9 Künstler und Künstlerpaare nicht nur Ausdruck in direkt raumbezogenen Manipulationen suchen, sondern auch in Video-Arbeiten etc., um Aktualität, aber auch Veränderbarkeit aufzuzeigen.
08. bis 15.Januar 2000, Galerie Weisser Elefant, Auguststr.21, Berlin-Mitte. Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 15-18 Uhr

Sexuelle
Abhängigkeit...tja, was soll man dazu sagen? Kommt selbst in den besten Familien vor. Und wenn es auch noch mit der Angst vorm Älterwerden in Zusammenhang gebracht wird, kann man aus diesem tragischen und frustrierenden Thema ein Theaterstück schreiben. Genau das hat Frank Wedekind getan. Sein Werk "Musik oder die Ballade von der sexuellen Abhägigkeit" wird am 16.Dezember«99 von der Freien Bühne Berlin uraufgeführt.
Weitere Spieltermine 1999: Fr 17., Sa 18., Di 21. und Mi 22.Dezember. Freie Bühne Berlin e.v. im Theaterprobenhaus Mitte am Koppenplatz 3-4.

Wer am 24. Dezember
nicht im trauten Kreis seiner Familie Geschenke auspacken will oder kann und sich von Schlagwörtern wie "humorvoll,religiös und verdauungsfördernd!" locken läßt, der sollte sich um 21 Uhr im Café Zapata im Tacheles einfinden. Dort werden sich Gleichgesinnte dem vom Duncker präsentierten "Non Plus Ultra 1" hingeben und aus der heiligen eine "Geilige Nacht der visuellen und tonalen Schräglichkeiten" machen. Was auch immer damit gemeint ist...
Café Zapata, Kunsthaus Tacheles, Oranienburger Str.54, Berlin-Mitte. Fr 24.Dezember, 21 Uhr, Eintritt: 15,-DM.

Caspar, das kleine
Chamäleon, ist auch dieses Jahr wieder für unsere Kleinen auf Achse. Noch bis um 24.Dezember«99 läuft im "Chamäleon" "Caspar und der verlorene Tag: Eine Geschichte zum Jahrtausendwechsel für Kinder im Alter von 5-10". Caspar muß entsetzt feststellen, daß ihm im vergangenen Jahr sein Geburtstag abhanden gekommen ist. Zusammen mit dem Zeitforscher Rufus Tempo macht er sich auf den Weg zu dem Ort, wo die Zeit hergestellt wird. Dort hat man den Verlust auch schon bemerkt, und alles ist in heller Aufregung damit beschäftigt, den fehlenden Tag des Jahrhunderts zu finden...
Samstags und sonntags um 15 Uhr im Chamäleon Varieté in der Rosenthaler Str.40/41 in Berlin-Mitte.

Die Reformbühne
Heim und Welt zieht am 12.Dezember«99 vom Schokoladen ins Café Burger auf der Torstr.60, wo man verspricht, daß "alles gleich und jeden Sonntag anders" wird - ab jetzt bloß ein wenig teurer!

With a little help...
Es gibt Leute, die Weihnachten lieben. Die feiern, so sie Familie haben, zu Hause unterm Weihnachtsbaum. Haben sie keine Familie und keinen Baum, gehen sie vielleicht zur Kirche oder zu einer Merry-Xmas-Party oder zu beidem. Es gibt auch Leute, die Weihnachten hassen. Für die gibt es die Anti - Weihnachtsparties, die sich zu den Weihnachtsfeten ungefähr so verhalten wie die Hate Parade zur Love Parade. Dann gibt es aber noch Leute, denen Weihnachten herzlich egal ist, die nicht wissen, was sie an diesem Abend machen sollen, und die es nervt, dass Berlin an Heiligabend offenbar nur Pro und Contra zu bieten hat. Diese Lücke wird nun endlich am diesjährigen 24. Dezember im Pfefferberg geschlossen: Mit einer Party, die sich ganz und gar auf die Musik der 60er und 70er Jahre konzentriert, was in Reinkultur in Berlin fast nicht mehr zu finden ist: Darauf ließ zumindest der enorme Zuspruch bei der letzten Party am 1.April 1999 schließen. Auch ohne Weihnachtssentimentalitäten kann man dabei seinem sozialen Gewissen einige Streicheleinheiten zukommen lassen: Die Party im Pfefferberg ist eine Benefizveranstaltung, mitorganisiert von der "strassenzeitung". Der gesamte Erlös kommt Obdachlosen zugute.
with a little help..., 24. Dezember 1999, 22:00 Uhr, Pfefferberg, Schönhauser Allee

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  Ausgabe 12 - 1999