Ausgabe 09 - 1999berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurznachrichten

baobab
Er ist eine der ältesten alternativen Institutionen im Prenzlauer Berg: Im Frühjahr 1990 besetzten AktivistInnen aus der DDR-Opposition, aus der Nicaragua- und Südafrika-Solidarität, einen leerstehenden Südfrüchteladen in der Winsstraße und gründeten den Baobab-Infoladen. Seit 1996 residieren Infoladen und Eine-Welt-Laden in der sanierten Christburger Straße 3. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen und Filmabende statt, auch eine Rechtsberatung für AusländerInnen und eine Mieterberatung haben hier ihren Sitz. Doch die Fort-existenz ist bedroht: Aufgrund der wirtschaftlichen Krise kann das Projekt die Miete für die 160 Quadratmeter großen Räume, obwohl eigentlich mit DM 10,90/qm (kalt) relativ günstig, nicht mehr aufbringen. Die Lösung: ein Umzug in kleinere Räume, die sogar 100 Meter entfernt zu haben wären. Doch der Vermieter weigert sich, den Baobab aus dem Mietvertrag zu entlassen. Wer Interesse hat, die Räume einmal zu besichtigen oder einen potentiellen Nachmieter weiß, kann sich an den Baobab wenden unter fon 442 61 74.

innen!stadt!aktion!
Im Jahr 2000 findet in Hannover die EXPO statt, und die Innen!Stadt!Aktionstage werden ebenfalls teilnehmen - auch ohne offizielle Einladung - und dafür bundesweit. Während der EXPO wird die Innenstadt in Hannover fünf Monate lang ein leergefegte Zone sein - keine "unerwünschten Personengruppen" werden für das Auge der Besucher sichtbar sein. Die Innenstadt selbst stellt so ein Exponat vor, was nach Vorstellungen der neuen Weltordnung in repräsentativen Zonen der Stadt passieren soll. Dagegen soll ein Bild der "Neuen Unordnung" gesetzt werden. Das bundesweite Vorbereitungstreffen der Aktionstage findet vom 26. bis 28. November in Hannover statt. Kontakt über Innenstadtgruppe Hannover, c/o ASTA der Uni Hannover, fon 0511/762 50 61.

wendeherbst
Die Ausstellung "Der kurze Herbst der Utopie - Berlin 1989/90" zeigt nicht nur allgemein zugängliche Archivmaterialien, sondern auch viele bisher nicht veröffentlichte Dokumente. Die Entstehung und Differenzierung der DDR-Oppositionsbewegung wird in den Mittelpunkt gerückt. Darüberhinaus wird nach dem Verlust utopischen Denkens im Zuge der Wiedervereinigungsdebatte gefragt. Die Ausstellung der Stiftung Haus der Demokratie will damit einer Monopolisierung der Erinnerung entgegenarbeiten. Möglichst präzise sollen die verschiedenen Positionen und Kontroversen verdeutlicht werden. Im Haus des Lehrers (Foyer) 4. bis 14. November

abwahl
Die Tiergartener Jugendstadträtin Elisa Rodé (B´90/Grüne) ist überraschend abgewählt worden. Die Bezirks-CDU warf ihr vor, sich während des letzten Bundeswehrgelöbnisses in einem Haus aufgehalten zu haben, aus dem ein Transparent mit dem bekannten "Mörder"-Zitat hing. Die SPD schloss sich dem Abwahlantrag an, weil Rodé aus ihrer Wohnung heraus versuchte, die laute Kirchenmusik bei der Grundsteinlegung der päpstlichen Nuntiatur mit Maria Callas-Musik zu übertönen. Zuvor schon hatte die CDU ihr vorgeworfen, sich unter falschem Namen wählen lassen zu wollen, weil ihr Nachname auf den Wahlzetteln fälschlicherweise "Rode" (ohne Akzent) geschrieben wurde. Mit ihrer Amtsführung hat die Abwahl nichts zu tun. Elisa Rodé baute unter anderem die bekannte "NoXno"-Kampagne auf.

steinsehen
Steinschlag TV geht diesen Monat wieder auf Sendung. Die Beiträge drehen sich um das Thema Flucht und Asyl. Die Quasi-live-Aufzeichnung findet diesmal im Heim für Kriegsflüchtlinge in Pankow statt. Interessierte sind vor Ort gern gesehen am Mittwoch, den 27. Oktober in der Buchholzer Str. 34-35 von 14 bis 16 Uhr. Die Sendung mit dem Titel "Abenteuer Menschlichkeit" wird wie immer noch am gleichen Abend auf dem Offenen Kanal um 21 Uhr ausgestrahlt.

mitgliederversammlung
Der Verein zur Begleitung öffentlicher Diskussion in den Innenstadtbezirken e.V.lädt seine Mitglieder zur Vereinssitzung ein: Mittwoch, den 3. November um 20 Uhr in die Ackerstraße 169/170 in Berlin-Mitte.

stadt.plan.mitte
Zielgerade: Die letzten 12 Exemplare der gemeinsamen Beilage von taz und scheinschlag zum Planwerk Innenstadt können in der Redaktion abgeholt oder gegen 3 Mark Rückporto bei uns bestellt werden.

gebunden
scheinschlag bietet neben seinen unbezahlbaren, aber kostenlosen Einzelausgaben auch das Jahrbuch für den gehobenen Geschmack. Wer den Jahrgang 1998 in gebundener Form erwerben will, kann diese in der Redaktion für 250 DM pro Band bestellen. Restexemplare der Jahrgänge 1995, 1996 und 1997 sind ebenfalls noch erhältlich.

offene redaktion
Wie immer laden wir zum offenen Redaktionstreffen in´s Café Village Voice, Ackerstraße 1a, Nähe Rosenthaler Platz. Über zukünftige Autoren, die z. B. über Stadtpolitik oder Kultur schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Auch ein Praktikum ist möglich; nicht jeden Tag acht Stunden, sondern je nach Arbeitsbedarf über mindestens 4 Monate gehend. Selbstständigkeit erwünscht und garantiert. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Die nächsten Treffen sind an den Samstagen 23. Oktober und 6. November, jeweils um 14 Uhr.

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  Ausgabe 09 - 1999